Noch vor anderthalb Jahren wäre nicht denkbar gewesen, was sich am
Wochenende in Frankfurt ereignete: Die Gesellschaft zur Förderung der
Literatur aus Afrika, Asien und Lateinamerika hatte zu den „Tagen der
arabischen Literatur“ geladen - und es kamen so viele, dass sich die
Schlange vor der Kasse im Literaturhaus in einem großen Bogen durch das
gesamte Foyer zog und den Letzten im Glied schließlich mitgeteilt werden
musste, dass sie leider zu spät gekommen waren. Niemals wäre das
Interesse an arabischer und nordafrikanischer Literatur so groß gewesen,
hätten die Länder in der Region nicht in den vergangenen Monaten einen
Umsturz erlebt, der in ihrer Geschichte einzigartig ist. Die politischen
Ereignisse haben den Weg hin zur Literatur, den so viele Besucher nun
beschreiten wollten, erst geebnet, und so war im Grunde vorhersehbar,
dass man auch in Frankfurt nicht über Literatur würde sprechen können,
ohne die Politik stets im Blick zu behalten.
Monday, 23 January 2012
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