Friday, 8 March 2013

Gedicht, Interpretation, Lesung „Teekanne mit Khakifrüchten“ von Durs Grünbein

Zu den Spielregeln des Stilllebens in der Malerei gehört der Ausschluss des Lebendigen, des Wachsens: die Blumen sind abgeschnitten, die Tiere zum überwiegenden Teil tot, und vom Menschen selbst ist allenfalls der Totenschädel oder ein Gebrauchsgegenstand sichtbar, eine Kerze, ein Instrument oder ein Buch, vielfach etwas Essbares. Das Gedicht von Durs Grünbein, aus einem Band, in dem die bildende Kunst eine höchst bedeutende Rolle spielt, setzt sich auf raffinierte Weise mit dieser „natura morta“ auseinander: Die langen Schatten des Winters wie des Schweigens bereiten eine ebenso präzise wie hintergründige Erfahrung des Stilllebens vor, einer „Idee des Stilllebens“, die anschaulich als Prozess entfaltet wird (Gedichttext im Kasten unten).

No comments:

Post a Comment