Zu den Spielregeln des Stilllebens in der Malerei gehört der Ausschluss
des Lebendigen, des Wachsens: die Blumen sind abgeschnitten, die Tiere
zum überwiegenden Teil tot, und vom Menschen selbst ist allenfalls der
Totenschädel oder ein Gebrauchsgegenstand sichtbar, eine Kerze, ein
Instrument oder ein Buch, vielfach etwas Essbares. Das Gedicht von Durs
Grünbein, aus einem Band, in dem die bildende Kunst eine höchst
bedeutende Rolle spielt, setzt sich auf raffinierte Weise mit dieser
„natura morta“ auseinander: Die langen Schatten des Winters wie des
Schweigens bereiten eine ebenso präzise wie hintergründige Erfahrung des
Stilllebens vor, einer „Idee des Stilllebens“, die anschaulich als
Prozess entfaltet wird (Gedichttext im Kasten unten).
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