Sunday, 9 October 2011

Die neue Weltliteratur heißt "Global Literature"

Ein neuer Literaturpreis soll Autoren aus Afrika, Asien und Lateinamerika mehr Präsenz auf dem deutschen Buchmarkt geben. Und zeigen, was "Weltliteratur" wirklich bedeuten könnte.

 
Mit dem Stichwort "Weltliteratur" ist häufig US-amerikanische oder europäische Literatur gemeint. Diese eingeschränkte Wahrnehmung wollen das Haus der Kulturen der Welt und die Hamburger Stiftung Elementarteilchen nun erweitern - mit dem neuen "Internationalen Literaturpreis", der am 30. September in Berlin vergeben wird und internationale Erzählliteratur in deutscher Erstübersetzung prämiert. Er soll den Blick auf literarische Stimmen aus Asien, Afrika oder Lateinamerika lenken und dazu beitragen, eine "Globale Literatur" in ihrer gesamten Fülle wahrzunehmen. Doch der deutsche Buchmarkt braucht da noch Nachhilfeunterricht. 



Zukunft des Erzählens Freiheit für Harry Potter

Filme, Videospiele, Fan-Fiction und Twitter-Debatten: Die Zukunft des Erzählens ist interaktiv und multimedial, glaubt die Ex-Investmentbankerin Anita Ondine. Mit SPIEGEL ONLINE sprach die Medienkünstlerin über Geschichten-Imperien - und J. K. Rowlings vermeintliche Fehler.

Saturday, 8 October 2011

Katholisch, sarkastisch, trinkfest

Der Ire Flann O’Brien war ein Geheimtipp unter Intellektuellen. Dabei wollte der Schriftsteller, der jetzt seinen 100. Geburtstag gefeiert hätte, nur reich werden.
Kürzlich haben in der "Fabrik", einem Kulturzentrum in Hamburg-Altona, 15 Leute ein neu erschienenes Buch vorgelesen, das vor mehr als 70 Jahren geschrieben wurde. Die Lesung fing am späten Nachmittag an und dauerte bis zum frühen Morgen. Der Saal war mit 200 Leuten gut gefüllt, nicht wenige blieben die ganze Nacht. Die meisten Vorleser hatten ungefähr eine Dreiviertelstunde. Es ging los mit dem irischen Botschafter in Deutschland, Dan Mulhall, der in seinem Kampf mit der deutschen Sprache ein weiteres Zeugnis für die Tapferkeit des irischen Volkes ablegte. Später kamen zum Beispiel Franziska Augstein, F. W. Bernstein, Pit Knorr und Hans Zippert an die Reihe, also Autoren, Künstler und Kolumnisten und Ähnliches, auch der Autor dieser Zeilen durfte sich als Rezitator versuchen.

http://www.zeit.de/kultur/literatur/2011-10/flann-o-brien

Der Dichter und die schneebedeckte Insel

Die schlechte Nachricht zuerst: Es ist nicht Bob Dylan geworden. Wieder nicht. Bob Dylan muss noch eine Weile auf den Nobelpreis warten. Die gute Nachricht: Es ist der Schwede Tomas Tranströmer. Und Tranströmer, 1931 in Stockholm geboren, ist einer der tollsten Dichter der Gegenwart. Obendrein ein originärer Lyriker, nicht einer, der irgendwann neben seinen Romanen auch mal ein paar Gedichte geschrieben hat.
Tranströmers Werk passt in einen schmalen Band. Ins Deutsche gebracht von Hanns Grössel etwa: englische Broschur, Carl Hanser Verlag, 258 Seiten. Seine erste Gedichtsammlung erschien 1954, da war er 23 Jahre jung. Seither sind bloß ein knappes Dutzend gefolgt – Lyrik und kürzeste Prosa, ein noch schmalerer Band mit Erinnerungen.

Thursday, 6 October 2011

Reich-Ranicki kennt Tranströmer nicht


Ewig Dein

Schöngeist, Außenseiter, Tausendsassa - auch Bücher haben Charakter. Manche sind leicht zu haben, andere sind etwas spröder, einige haben schon vor dem ersten Eselsohr ihre Macken. Wir stellen Ihnen 27 Neuerscheinungen vor, die Sie nicht nur ins Regal stellen, sondern auch ins Herz schließen werden.

Literaturnobelpreisträger Tranströmer

Mitte der neunziger Jahre soll Tomas Tranströmer die Hoffnung aufgegeben haben. "Wir dachten, dass es eigentlich viel zu kompliziert mit der Vergabe an einen schwedischen Autoren sein würde", verriet seine Ehefrau Monica Bladh-Tranströmer am Donnerstagmittag in einem Telefoninterview mit dem schwedischen TV-Sender SVT. Doch nach über einem Jahrzehnt auf der Favoritenliste konnte sich der gebürtige Stockholmer Tranströmer an diesem Donnerstag endlich bei der Schwedischen Akademie durchsetzen