Mit dem Stichwort
"Weltliteratur" ist häufig US-amerikanische oder europäische Literatur
gemeint. Diese eingeschränkte Wahrnehmung wollen das Haus der Kulturen
der Welt und die Hamburger Stiftung Elementarteilchen nun erweitern -
mit dem neuen "Internationalen Literaturpreis", der am 30. September in
Berlin vergeben wird und internationale Erzählliteratur in deutscher
Erstübersetzung prämiert. Er soll den Blick auf literarische Stimmen aus
Asien, Afrika oder Lateinamerika lenken und dazu beitragen, eine
"Globale Literatur" in ihrer gesamten Fülle wahrzunehmen. Doch der
deutsche Buchmarkt braucht da noch Nachhilfeunterricht.
Sunday, 9 October 2011
Zukunft des Erzählens Freiheit für Harry Potter
Filme, Videospiele, Fan-Fiction und Twitter-Debatten: Die
Zukunft des Erzählens ist interaktiv und multimedial, glaubt die
Ex-Investmentbankerin Anita Ondine. Mit SPIEGEL ONLINE sprach die
Medienkünstlerin über Geschichten-Imperien - und J. K. Rowlings
vermeintliche Fehler.
Saturday, 8 October 2011
Katholisch, sarkastisch, trinkfest
Der Ire Flann O’Brien war ein Geheimtipp unter Intellektuellen. Dabei
wollte der Schriftsteller, der jetzt seinen 100. Geburtstag gefeiert
hätte, nur reich werden.
Kürzlich haben in der "Fabrik", einem Kulturzentrum in Hamburg-Altona,
15 Leute ein neu erschienenes Buch vorgelesen, das vor mehr als 70
Jahren geschrieben wurde. Die Lesung fing am späten Nachmittag an und
dauerte bis zum frühen Morgen. Der Saal war mit 200 Leuten gut gefüllt,
nicht wenige blieben die ganze Nacht. Die meisten Vorleser hatten
ungefähr eine Dreiviertelstunde. Es ging los mit dem irischen
Botschafter in Deutschland, Dan Mulhall, der in seinem Kampf mit der
deutschen Sprache ein weiteres Zeugnis für die Tapferkeit des irischen
Volkes ablegte. Später kamen zum Beispiel Franziska Augstein, F. W.
Bernstein, Pit Knorr und Hans Zippert an die Reihe, also Autoren,
Künstler und Kolumnisten und Ähnliches, auch der Autor dieser Zeilen durfte sich als Rezitator versuchen. http://www.zeit.de/kultur/literatur/2011-10/flann-o-brien
Der Dichter und die schneebedeckte Insel
Die schlechte Nachricht zuerst: Es ist nicht Bob Dylan geworden.
Wieder nicht. Bob Dylan muss noch eine Weile auf den Nobelpreis warten.
Die gute Nachricht: Es ist der Schwede Tomas Tranströmer.
Und Tranströmer, 1931 in Stockholm geboren, ist einer der tollsten
Dichter der Gegenwart. Obendrein ein originärer Lyriker, nicht einer,
der irgendwann neben seinen Romanen auch mal ein paar Gedichte
geschrieben hat.
Tranströmers Werk passt in einen schmalen Band. Ins Deutsche gebracht
von Hanns Grössel etwa: englische Broschur, Carl Hanser Verlag, 258
Seiten. Seine erste Gedichtsammlung erschien 1954, da war er 23 Jahre
jung. Seither sind bloß ein knappes Dutzend gefolgt – Lyrik und kürzeste
Prosa, ein noch schmalerer Band mit Erinnerungen.
Thursday, 6 October 2011
Ewig Dein
Schöngeist, Außenseiter, Tausendsassa - auch Bücher haben
Charakter. Manche sind leicht zu haben, andere sind etwas spröder,
einige haben schon vor dem ersten Eselsohr ihre Macken. Wir stellen
Ihnen 27 Neuerscheinungen vor, die Sie nicht nur ins Regal stellen,
sondern auch ins Herz schließen werden.
Literaturnobelpreisträger Tranströmer
Mitte der neunziger Jahre soll Tomas Tranströmer die Hoffnung aufgegeben
haben. "Wir dachten, dass es eigentlich viel zu kompliziert mit der
Vergabe an einen schwedischen Autoren sein würde", verriet seine Ehefrau
Monica Bladh-Tranströmer am Donnerstagmittag in einem Telefoninterview
mit dem schwedischen TV-Sender SVT. Doch nach über einem Jahrzehnt auf
der Favoritenliste konnte sich der gebürtige Stockholmer Tranströmer an
diesem Donnerstag
endlich bei der Schwedischen Akademie durchsetzen.
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