Monday, 13 February 2012

Lit 5 - Zeit für ein Buch

Neue Kursreihe bei Creativ Zeit:  Lit 5 - Zeit für ein Buch 
Kursbeginn im März
Mehr Info auf der Website  Creativ Zeit Literatur


Der Tod des Cyberflaneurs

Das Spazierengehen, das Flanieren im Netz stirbt einen langsamen Tod. Schuld sind Facebook und Google. Effizienzversessenheit und die Tyrannei des Sozialen machen dem Cyberflaneur den Garaus.
Als ich neulich in einem Stapel älterer Artikel über die Zukunft des Internets stöberte, stieß ich auf einen obskuren kleinen Aufsatz aus dem Jahr 1998 - erschienen war er ausgerechnet auf einer Website namens "Keramik heute". Er pries die Ankunft des "Cyberflaneurs" und malte in leuchtenden Farben die digitale Zukunft, die diesen geheimnisvollen neuen Online-Typus erwarte, eine spielerische Zukunft voller Faszination und zufälligen Entdeckungen. Diese Zukunftsvision schien nahezu unvermeidlich in dieser Zeit, in der "das Internet und der Superhighway für den Cyberflaneur zu dem geworden sind, was die Stadt und die Straße für den Flaneur waren". 


http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,814236,00.html

Sunday, 12 February 2012

James Joyce children's book sparks feud

A children's story by James Joyce has been published for the first time by a small press in Dublin.
However the Zurich James Joyce Foundation has called its publication an "outrage", saying it had not granted permission for the book's release.
The Cats of Copenhagen was written in a letter to Joyce's grandson in 1936 as a "younger twin sister" to the already published story, The Cat and the Devil.
The story tells of a Copenhagen in which things are not what they seem.
Publisher Ithys Press says Joyce's works are now in the public domain.
The letter, in which the tale was found, was donated to the Zurich James Joyce Foundation by Hans Jahnke, the stepbrother to Joyce's grandson Stephen James Joyce.

Sunday, 5 February 2012

Großbritannien feiert Dickens Sonderkorrespondent der Nachwelt

Gemessenen Schrittes wandert eine Figur, die wir nie erblicken, durch die nächtlichen Straßen Londons. Wir sehen, was sie sieht, und während die Bilder über die Leinwand huschen, hören wir den Widerhall männlicher Schuhsohlen auf dem Bürgersteig, ein klackendes Geräusch, das die gesprochenen Beobachtungen atmosphärisch untermalt.
Die Bilder sind von heute, aber die Worte stammen von Charles Dickens, der die Leiden der Schlaflosigkeit durch lange Stadtwanderungen zu bezwingen suchte und sich dabei mit den unzähligen „Unbehausten“ der viktorianischen Metropole identifizierte. Sein Hauptziel sei gewesen, durch die Nacht zu kommen, und dieses Ziel habe ihn in Bezug zu Menschen gebracht, die jede Nacht des Jahres kein anderes Ziel hätten, berichtet der sozial engagierte Dickens am Anfang der Schilderung seiner nächtlichen Streifzüge.

Willkommen in der Topliga, Junge

Baseball ist eine amerikanische Religion. Von Nichtamerikanern als Sportart missverstanden, soll sie das Geheimnis der Nation in sich bergen. Es dort zu ergründen, haben Filme, Romane und Theaterstücke immer wieder versucht, während zahllose Sachbücher, sportlich getarnt, dabei in die wildesten philosophischen Strudel geraten sind. Jetzt einen Roman zu schreiben, der um einen Feldspieler, einen Shortstop, in einem provinziellen College und eine ihm angemessenen Mannschaft kreist, wäre dennoch keine gute Idee.

"Charles Dickens ist Menschlichkeit hoch zwei"

Er hasste London, liebte Frankreich – noch 200 Jahre nach seiner Geburt gibt es viele Gründe, sich mit Charles Dickens zu beschäftigen, sagt die Biografin Claire Tomalin.

Joyce Carol Oates, Der Abgrund des Alleinseins

Die Amerikanerin Joyce Carol Oates ist vermutlich eine der berühmtesten und gewiss eine der produktivsten Autorinnen unserer Zeit. Sie schreibt einen dickleibigen Roman nach dem anderen über das bitterkomische Elend des Menschseins – scharfkantig und leidenschaftlich und manchmal so voller Gewalt, dass man als Leser mit zitternder Angstlust durch die Seiten jagt.
Angesiedelt sind ihre Geschichten im Milieu der Armut oder auch der kaputten akademischen Mittelschicht. In beiden Lebenskreisen kennt Oates sich aus. Aus dem einen kommt, im anderen lebt sie als Professorin in Princeton. Sie ist eine Pathologin, die nicht Leichen, sondern Lebende aufschneidet und deren Alltagswelt zerlegt, trügerische Idyllen oder den Mythos vom American dream als faulen Zauber enttarnt.
Nun ist der fragilen Person mit dem wuchtigen Werk eigenes Unglück widerfahren. Im Februar 2008 starb Raymond Smith. Der Mann, mit dem Oates 47 Jahre und 25 Tage verheiratet war.