Monday, 27 February 2012

Wenn Philosophen Romane lesen

Heute bedienen sich Theoretiker wie Axel Honneth frei in der Literatur, um ihre Diagnosen zu belegen. Dürfen sie das? Oder wird die Kunst zur Magd der Wissenschaft?
Literaturwissenschaftler bekommen oft den Vorwurf zu hören, mangels eigener Ideen gingen sie bei ihren Nachbarwissenschaften hausieren, um sich dort ein paar schicke Theoriebausteine auszuborgen. Anschließend würden sie aus Romanen genau die »Erkenntnisse« herauslesen, die sie vorher mithilfe dieser Theorien in sie hineingelesen hätten. Literaturwissenschaftler lesen zum Beispiel eine soziologische Erklärung, Warum Liebe weh tut, und schon handeln die von ihnen gelesenen Romane nur noch davon, dass Liebe wehtut.

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