Sunday, 16 October 2011

Das Scheißleben der Feuilletonisten

Unter deutschen Literaturkritikern macht sich der Ich-Hass breit: Wer über sich und sein Leben schreibt, gilt plötzlich als egozentrischer Wirrkopf. Dabei wollen die Feuilletonisten nur ihre eigene Mittelmäßigkeit über die Welt stülpen und radikale Positionen am liebsten gleichschalten.

Feuilletonisten sind Menschen, die einem Gemeinplätze wie große Wahrheiten um die Ohren hauen und sich vor lauter Erschrecken über die eigene Mittelmäßigkeit in eine bequeme Form von Weltekel retten. Gern treffen sie sich im Oktober in Frankfurt, weil es dort auf der Buchmesse umsonst Essen und Trinken gibt und sie sich gegenseitig ihrer Bedeutung versichern können. Es ist ein Paradox: Eigentlich verachten sie sich gegenseitig, aber wenn es sein muss, schließen sie sich zusammen und wenden ihre Verachtung nach außen, gegen andere. 


http://www.spiegel.de/kultur/literatur/0,1518,791694,00.html

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