Thursday 22 December 2011

Dickens in Neuübersetzung: Übertroffene Erwartungen

Während in Großbritannien die Vorbereitungen für die Feier des zweihundertjährigen Geburtstages von Charles Dickens im Februar bereits auf Hochtouren laufen, die Groß-Biographin Claire Tomalin gerade ihre Version des Lebens des Schriftstellers vorgelegt hat und im Fernsehen die gekonnten Verfilmungen von „Oliver Twist“, „Nicholas Nickelby“, „Bleak House“ oder „Little Dorrit“ erneut laufen, kann man sich auch hierzulande allmählich einstimmen auf das Jubiläum.


Der Anglist Hans-Dieter Gelfert hat soeben eine Biographie des selbsterklärten „Unnachahmlichen“ vorgelegt (Verlag C.H. Beck, 29, 95 Euro) und der Aufbau Verlag hat den keineswegs nur beschönigenden Blick der Dickens-Sprösslinge Mary und Charlie auf „Unseren Vater Charles Dickens“ erstmals ins Deutsche übersetzen lassen (Aufbau Verlag, 14,95 Euro).

Der Höhepunkt aber ist die Neuübersetzung von „Grosse Erwartungen“ durch Melanie Walz, dargeboten in edler Klassiker-Ausstattung (Hanser Verlag, 827 Seiten, 34,90 Euro). Die Geschichte vom unverhofften sozialen Aufstieg des Waisenjungen Philip Pirrip, besser bekannt als „Pip“, und seiner Läuterung ist Dickens’ spätes Meisterwerk, geschrieben als der Autor selbst die materiellen und weltlichen Anerkennungen seiner Welt in einem Übermaß genossen und dabei die Solidarität seiner Familie fast ganz verspielt hatte. Das glückliche Ende des in seiner Anschaulichkeit, Charakterzeichnung und Dramatik ungemein fesselnd zu lesenden Romans in der Bescheidenheit gibt diesem Werk einen besonderen Status im gigantischen Oeuvre von Dickens. Und da diesem das Weihnachtsfest das liebste von allen war, ist der Advent die denkbar beste Zeit, es wiederzulesen oder neu zu entdecken.

http://www.faz.net/lw3dgfhizcywwraovepgcgpfiznacqnbiz5eqxdtpz/literatur/literatur-dickens-in-neuuebersetzung-uebertroffene-erwartungen-11545358.html 

Ausstellung: Charles Dickens Ein Löffel Haferschleim ist nicht genug

In England ist er „der Unnachahmliche“. Jedes lesende Kind, jedes bessere Wörterbuch kennt Begriffe wie „pecksniffian“ (scheinheilig), Figuren wie Mr.Micawber, den jovialen Hallodri, die angesäuselte Hebamme Mrs.Gramp, den Hausdiener Sam Weller oder den Geizhals Scrooge. Bei uns hingegen ist Charles Dickens, trotz Arno Schmidts Fürsprache, ein ziemlich toter Hund, ein Fall für sentimentale Weihnachtsmärchen oder Gender-Studies. Dass er kaum noch gelesen wird, liegt auch an den veralteten Übersetzungen. Melanie Walz hat gerade gezeigt, wie sich diesbezüglich „Große Erwartungen“ erfüllen lassen (F.A.Z. vom 8.Oktober).

Hellwach, am Rande des Fests

Auch das gehört zur Magie der Tage zwischen Weihnachten und Neujahr: endlich jene Klassiker lesen, zu denen sonst einfach die Zeit fehlt. Von F. Scott Fitzgerald über eine andere, neu entdeckte Elizabeth Taylor bis zum großen Leseabenteuer "Parzival" - die schönsten Neuübersetzungen des Winters.

Manche Orte scheinen beim ersten flüchtigen Anblick so vertraut, als habe man sie vor langer Zeit einmal besucht; jedes Detail, das man später entdeckt, gleicht einem Wiedererkennen. Ähnlich verhält es sich mit manchen Erzählern, deren Stimme bereits nach wenigen Sätzen so klingt, als hörte man in ihr einen alten Bekannten, der über die Zeiten hinweg eine Geschichte erzählt, als sei sie gerade erst geschehen: verwunderlich nah und befremdlich fern zugleich. So geht es einem mit vielen Neuübersetzungen, die in diesem Jahr erschienen sind, und so geht es einem vor allem mit einem bescheiden daherkommenden Roman, der erstmals auf Deutsch erscheint.

http://www.spiegel.de/kultur/literatur/0,1518,805152,00.html 

Monday 19 December 2011

Charles Dickens: Six things he gave the modern world

With the 200th birthday of Charles Dickens quickly approaching, and an entire series of events planned, what is the lasting legacy of his work and his causes?
Charles Dickens is one of the most important writers of the 19th Century. But his influence goes far beyond just literature. Many of his phrases, characters and ideas have engrained themselves in modern culture.
Two centuries on, what are the things still seen today that Dickens first offered us in his writing?

Sunday 18 December 2011

Monday 5 December 2011

4m children in UK do not own a single book, study finds

The latest report by the National Literacy Trust discloses that one in three does not have a book of their own.
The number has increased from seven years ago, the last time the poll was conducted, when it stood at one in 10 youngsters, meaning the number of children without books has triped.
The latest survey, which was based on a survey of 18,000 children aged between eight and 16, shows that boys are more likely to be without books than girls.
The researchers also found that children who are eligible for free school meals - a measure of poverty - are less likely to own a book than their more wealthy peers.
The findings show that children who own books are more likely to perform better at school. 

http://www.telegraph.co.uk/education/educationnews/8934429/4m-children-in-UK-do-not-own-a-single-book-study-finds.html 

Sunday 4 December 2011

Suzanne Dean: the secret to a good book cover

Suzanne Dean designed the cover for the Man Booker prize winner 'The Sense of an Ending' by Julian Barnes. She talks about creating some of the most striking book jackets of the past 20 years.

 To judge a book by its cover is so patently unwise that it has long been a metaphor for other forms of misinterpretation. But only a very naive author would suppose that the cover of his or her book was irrelevant. It’s the first thing we see, and there’s no way to make it entirely objective: a book’s cover offers an interpretation of its contents – some inflection, if only by its typeface or colour. And yet its effect on the reader is mostly subliminal. Book designers are the ultimate hidden persuaders. 

http://www.telegraph.co.uk/culture/books/8929045/Suzanne-Dean-the-secret-to-a-good-book-cover.html 

Saturday 3 December 2011

Cover story: a year of beautiful books

This year for the first time more ebooks were sold than hardbacks. Publishers have responded by bringing out exquisite new releases and revamps of classics
In his recent Booker acceptance speech, Julian Barnes did the usual polite thing of thanking his editors and his agent. But then, just when everyone thought he was done, he veered off in an entirely unexpected direction to pay animated tribute to Suzanne Dean, "the best book designer in town", who had turned his prize-winning novel into "a beautiful object". The Sense of an Ending does indeed come clad in a lovely cover, an elegiac visual riff on dandelion clocks, which darkens at the edge to black, an idea of mourning that then runs over the edges of the pages themselves. At least it does in the early editions. Such little touches are both fiddly and expensive (which comes to the same thing) so subsequent reprintings have left off the darkened page ends. It's a decision, Dean herself admits, that is going to make the first editions of the novel just that little bit more desirable in years to come.

http://www.guardian.co.uk/books/2011/dec/02/beautiful-book-covers

Figuren des Globalen: Weltbezug und Welterzeugung in Literatur, Kunst und Medien

In jüngster Zeit mehren sich die Stimmen, die der Literatur einen verstärkten Weltbezug und eine gesteigerte „Welthaltigkeit“ (A. Honold) attestieren. Dieser neuen Welthaltigkeit wird ein konstruktiver und performativer Charakter zugeschrieben: Literatur setzt sich demnach nicht bloß mit einer gegebenen Welt auseinander, sie ist darüber hinaus an der Herstellung von Welt(en) beteiligt. Insofern der Begriff der Welt auf eine geographische, kulturelle, politische und ökonomische Totalität verweist, die aufgrund ihrer gesteigerten Komplexität der Anschaulichkeit entbehrt, ist er auf die Darstellungs- und Konstruktionsarbeit der Literatur (und anderer künstlerischer Medien) angewiesen, um überhaupt vorstellbar zu sein. Indem die Literatur fiktive Welten entwirft, wirkt sie maßgeblich an der Konzeption von Globalität in den verschiedensten diskursiven Bereichen mit.

Wer hat Angst vor dem großen Gleichmacher?

„Globalisierung ist sicher das am meisten gebrauchte – missbrauchte – und am seltensten definierte, wahrscheinlich missverständlichste, nebulöseste und politisch wirkungsvollste (Schlag- und Streit-)Wort der letzten, aber auch der kommenden Jahre“, schrieb Ulrich Beck 1998 in seinem im Suhrkamp Verlag veröffentlichten Buch „Was ist Globalisierung?“. Auch wenn ein Teil dieser Behauptung nicht minder für Becks eigenen Versuch, zur Klärung der Diskussionen beizutragen, gilt, hat der Soziologe bis heute Recht behalten. Beck fasste zwar erstmals mehrere Dimensionen des Phänomens – die ökonomische, ökologische, politische, gesellschaftliche und kulturelle – gleichzeitig ins Visier, führte uns damit dessen Komplexität und Mehrdimensionalität sowie die Überkommenheit der tradierten politischen Herangehensweisen vor Augen, doch einen Vorschlag für die politische Gestaltung der Globalisierung bot er nicht wirklich. Verschiedene wissenschaftliche Disziplinen sind seitdem um eine Konzeptualisierung des Gegenstandfeldes bemüht, aber nach wie vor weit von einem transdisziplinär gültigen Begriff entfernt. Dass die Nationalstaatsfixierung die Beschreibung „transnationaler“ Phänomene behindert, hat man längst erkannt, und auch von einer unkritischen, fortschrittsoptimistischen und kompromisslosen Bejahung der Globalisierung kann spätestens seit der Weltfinanzkrise wohl nicht mehr die Rede sein.
Die Globalisierungsprozesse in ihrer Komplexität zu reflektieren, vermag durchaus auch die Literatur. Diesem Beziehungsverhältnis sind Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Dezember 2008 bei einer Tagung an der Universität Luxemburg aus unterschiedlichen Perspektiven nachgegangen. Im Mittelpunkt ihres Interesses standen die Einsichten, die die Literatur in die „Verschiebungen der Grundlagen unseres kulturellen Wissens“ eröffnet: Anhand vorwiegend deutschsprachiger Texte der Gegenwartsliteratur wurde nicht nur untersucht, wie Globalisierung als Thema und Gestaltungsprinzip auftritt, sondern auch erörtert, wie sich das Verständnis von Literatur und Autorschaft unter den globalisierten Rahmenbedingungen verändert, was wiederum die Frage nach neuen theoretischen Konzepten von Literaturgeschichte und Literaturwissenschaft nach sich zieht. Nachzulesen sind die Beiträge nun im von Wilhelm Amann, Georg Mein und Rolf Parr herausgegebenen Sammelband „Globalisierung und Gegenwartsliteratur. Konstellationen – Konzepte – Perspektiven“. 

Literatur und Literaturwissenschaft im Zeichen der Globalisierung Themen – Methoden – Herausforderungen

Unter dem Begriff Globalisierung versteht man „charakteristische und am Ende des 20. Jahrhunderts sowie am Anfang des 21. Jahrhunderts dominierende Tendenzen in Weltwirtschaft, -politik, -demografie, -gesellschaftsleben und –kultur, die auf der Ausbreitung von analogen Erscheinungen, unabhängig vom geographischen Kontext und dem Fortschrittsniveau der betreffenden Region, beruhen. Die Globalisierung führt zur Vereinheitlichung des Weltbildes als einer homogenen Ganzheit von miteinander verknüpften Elementen und einer gemeinsamen Kultur konsumtiver Art.“ (Wojciech J. Burszta, Wielka Encyklopedia PWN). Die Bedeutung der Globalisierung als einer Dominante unserer Zeit unterstreicht ihre bildhafte Bezeichnung als „die größte tektonische Bewegung unserer Ära“ (Anna Zorska). Die Tagung in Obrzycko setzt sich die Reflexion über die Rolle der Globalisierung in Literatur und Literaturwissenschaft als Ziel. Aus dem breiten Themenspektrum sollen dabei drei Aspekte herausgegriffen und diskutiert werden, die im Untertitel der Tagung angedeutet werden: (1) die Kondition des Menschen angesichts der Globalisierungsprozesse als Thema der Literatur, (2) der Einfluss der Globalisierung auf die Methoden der Literaturwissenschaft (Interkulturalität), sowie (3) die neuen Herausforderungen, die im Zuge der Globalisierung (und insbesondere der fortschreitenden Intermedialität) an die Literaturvermittlung gestellt werden. Diesen Themenfeldern entsprechen die Themen der drei geplanten Panels.


http://www.staff.amu.edu.pl/~ifguam/globalisierung/call_of_papers.html

Die Globalisierung der Kinderbücher

Der globale Erfolg von Joanne K. Rowlings Zauberlehrling steht für die weltweite Dominanz der angelsächsischen Kinder- und Jugendbücher. Umgekehrt finden Bücher aus anderen Ländern nur selten den Weg in die USA. Eine „Einbahnstraße“, wie der der Literaturwissenschaftler Hans-Heino Ewers am Freitag in Frankfurt beklagte.

http://www.focus.de/kultur/diverses/literatur-die-globalisierung-der-kinderbuecher_aid_424252.html
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Literatur: Die Globalisierung der Kinderbücher - weiter lesen auf FOCUS Online: http://www.focus.de/kultur/diverses/literatur-die-globalisierung-der-kinderbuecher_aid_424252.html

Die Schriftstellerin Christa Wolf ist tot

Sie war eine der wichtigsten Schriftstellerinnen der deutschen Nachkriegszeit und moralische Instanz der DDR. Im Alter von 82 Jahren ist Christa Wolf nun gestorben.

Handreichungen zum Lesen

Die Bücher heissen «How Fiction Works», «The Art of Fiction» oder schlicht «How to Read and Why». Ihre Autoren haben den unakademischen Leser im Auge, dem sie mit pragmatischen Hinweisen zur Seite stehen wollen. Ein treffliches Unterfangen, über dessen Umsetzung sich freilich manchmal streiten lässt.

http://www.nzz.ch/magazin/buchrezensionen/handreichungen_zum_lesen_1.13292743.html