Sunday 27 May 2012

"Ein Autor ist wie ein toter Elch"

Margaret Atwood ist die große Dame der kanadischen Literatur. Im Interview spricht die 72-Jährige über die Kraft von sozialen Netzwerken und die Zeit nach dem gedruckten Buch. 

http://www.zeit.de/kultur/literatur/2012-05/margaret-atwood-autorin-literatur

Ich ist ein Spiel mit Worten

Felicitas Hoppe, gerade mit dem Büchnerpreis geehrt, hat sich mit "Hoppe" ihre Autobiografie erfunden.

Warum ist Literaturkritik kein ganz steriles Geschäft, vergleichbar etwa der Qualitätsprüfung in der Nahrungsmittelindustrie? Weil man sich so schön aufregen kann. Weil man immer wieder aufstöhnt und es einfach nicht begreifen kann, was die klugen, gebildeten und erfahrenen Literaturkritikerkollegen da wieder an Lobesfloskeln und Preisungsphrasen vom Stapel gelassen haben. Wenn man in der Nahrungsmittelqualitätsprüfungsbranche die Ergebnisse der Kollegen in Zweifel zieht, dann versucht man, ihnen nachzuweisen, dass ihre Geräte veraltet oder ihre empirische Basis zu schmal gewesen ist. In der Literaturkritik hingegen denkt man über die Kollegen sogleich: Was ist denn mit euch los?! So seht ihr aus, dass ihr das in den Himmel lobt! Herrgott, mit euch Oberlangweilern will ich nichts mehr zu tun haben!

http://www.zeit.de/2012/22/L-Hoppe

Wednesday 23 May 2012

Ein Dichter, sechs Übersetzerinnen

In Chile ist er berühmt, doch in Deutschland kennt ihn kaum jemand, dabei gehört Raúl Zurita zu den wichtigsten Vertretern der lateinamerikanischen Literatur. Nun haben drei Studentinnen und drei Lehrkräfte des Fachbereichs Translations-, Sprach- und Kulturwissenschaft (FTSK) der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) eine Tür für deutsche Leser aufgestoßen: Sie übersetzten ausgewählte Werke des Dichters.

Raúl Zurita hält den Gedichtband in seinen Händen. "Wunderschön", sagt er lächelnd und blättert durch das blaue Büchlein mit dem Titel Las ciudades de agua – Die Wasserstädte. Es enthält eine der ganz wenigen Übersetzungen seiner Werke ins Deutsche.

Der große chilenische Autor ist in die kleine Stadt Germersheim gekommen, um hier am Fachbereich Translations-, Sprach- und Kulturwissenschaft der Johannes Gutenberg-Universität Mainz  über verschiedenste Aspekte seines Schaffens und Forschens zu sprechen. Gerade eben hat er in einem Vortrag den weiten Bogen von Dantes Göttlicher Komödie zur lateinamerikanischen Gegenwartsliteratur gespannt.


http://www.uni-mainz.de/magazin/653_DEU_HTML.php

Thursday 17 May 2012

Persepolis: wissenschaftliche Arbeiten

Narrative Strategien in Marjane Satrapis Persepolis


Politisches Lehrstück: “Persepolis - Eine Kindheit im Iran / Jugendjahre” von Marjane Satrapi

Das gezeichnete Land: Comics über Palästina und Iran

Dieser Comic (s.u.) ist meist in Untersicht gezeichnet: Wie Waffen drängen sich die Füße von aggressiv ausschreitenden Palästinensern oder Israelis in den Bildvordergrund; wir blicken mit dem Zeichner aus Straßenbelagsperspektive unter Autos und auf den Schlamm der ungepflasterten Wege in den von Israel besetzten Gebieten. Joe Sacco heißt der Zeichner dieser Bilder, 1960 auf Malta geboren, aber als amerikanischer Reporter seit 1991 aktiv - seit er erstmals für zwei Monate ins Westjordanland und in den Gaza-Streifen reiste.

http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/comics-das-gezeichnete-land-comics-ueber-palaestina-und-iran-1102359.html

Der Comic-Film "Persepolis"

http://www.welt.de/kultur/article1371016/Der-Comic-Film-Persepolis.html

COMIC DES JAHRES 2004 Marjane Satrapi: PERSEPOLIS

Marji, ein elfjähriges Mädchen im Iran, wird plötzlich mit einer Revolution gegen das Schahregime konfrontiert, die alle im Land zunächst als Befreiung empfinden. Es dauert nicht lange, und die Kehrseite der Medaille wird sichtbar. Sieger des Umsturzes sind die Mullahs, die Islamisten, Verlierer vor allem die Frauen, die aus dem öffentlichen Leben herausgerissen und zu Randfiguren der Gesellschaft degradiert werden.

http://www.comic.de/rezensor/tops_cdj2004.html

Carlos Fuentes Mexikos Universalschriftsteller ist tot

Der mexikanische Schriftsteller Carlos Fuentes ist am Dienstag in Mexiko-Stadt im Alter von 83 Jahren gestorben. Fuentes, ein in Panama geborener Diplomatensohn, der Mexiko zum erstenmal mit sechzehn Jahren betrat, gehört zur Generation des „Booms“ der lateinamerikanischen Literatur, mit der eine Autorengruppe dieses Kontinents erstmals ins internationale Rampenlicht trat und gleichsam zum künstlerischen Markenartikel wurde.

Fotos der sechziger Jahre zeigen die Mitglieder dieser inoffiziellen Bewegung als Freunde vereint: Gabriel García Márquez, Mario Vargas Llosa, Julio Cortázar und viele andere. Später entzweiten sich manche von ihnen, etwa Vargas Llosa mit García Márquez, und meist ging es dabei um die Frage, welcher politische Weg für Lateinamerika der richtige sei und wie man es als Intellektueller mit Fidel Castros Kuba halten müsse.


http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/carlos-fuentes-mexikos-universalschriftsteller-ist-tot-11753004.html

Felicitas Hoppe Eine Autorin, eigensinnig und vielstimmig

...
Denn hier wird eine Schriftstellerin geehrt, deren literarische Vielstimmigkeit und Eigensinnigkeit ihresgleichen sucht, in deren Büchern man sich jedoch aufs Leichteste und Schönste verlieren kann. Die weder an eine große Auflage ihrer Bücher, an ein Massenpublikum denkt noch daran, den ultimativen Gegenwartsroman vorlegen zu müssen, in dem von der Finanzkrise bis zu den neuen Medien alles drin ist, was unsere Lebenswirklichkeit vermeintlich dominiert.

Felicitas Hoppe versucht der Wirklichkeit lieber in Form eines fantastischen, märchenhaften Fabulierens auf die Spur zu kommen; eines Fabulierens, in dem viel Bewegung ist, dessen wichtigster Topos das Reisen, das ständige Unterwegssein der Figuren darstellt. Ihre Literatur hat etwas Schwebendes, Spielerisches. Hoppe neigt dann auch schon einmal zu der "leichtfertigen Behauptung", wie sie es in einer Poetikvorlesungsreihe in Augsburg formuliert hat, „das Märchen sei die höchste, weil einfachste Form realistischer Literatur“. In Hoppe beschreibt Felicitas Hoppe das Werk ihrer nicht in Hameln, sondern in Kanada aufgewachsenen Hauptfigur so: "Hoppes Werk, bis heute von der Kritik so hartnäckig wie wohlwollend in den Bereich 'traumologischer Reiseliteratur' verwiesen, speist sich nicht aus Träumen , sondern aus der Realität uneingelöster Versprechen und verlorener Wetten."  

Lesen Sie den kompletten Artikel:

A life rises out of the muck

Reinvention of the self is a powerful subject; its potency lies within the riddle at its heart. Is one’s original self the true core, while re-creation is simply a carapace? Or is a new and evolved identity the authentic self, past history as useless as a snake’s shed skin?

Mudwoman, the compelling new novel by the extraordinarily prolific Joyce Carol Oates, explores these questions of identity. The story centres on M.R. Neukirchen, the first woman president of an Ivy League university in north-central New Jersey, quite like Princeton, who has quashed down her early history.



Tuesday 15 May 2012

"Tatort"-Mördersuche online SWR-Server hält Ermittleransturm nicht stand

Wer erinnert sich noch an den Decoder namens F.U.N.-Box? Er stand im Mittelpunkt eines früheren Versuchs des Südwestrundfunks (SWR), sich auf der Höhe der Zeit des Fernsehens mit technischem Mehrwert zu zeigen. Während der "Tatort"-Folge "Der schwarze Ritter" im Mai 2000 konnten die Zuschauer mit F.U.N.-Zugang kleine interaktive Spielereien mitmachen. Alternativ konnte man auf der Website des Magazins "TV Movie" teilnehmen. Von 700 Mitspielern blieben 50 bis zum Ende dabei, meldete damals der "Tagesspiegel".

Da war das neueste Experiment der SWR-"Tatort"-Redaktion publikumsträchtiger. Erstmals in mehr als 40 Jahren "Tatort" waren die Zuschauer dazu aufgerufen, den Mörder im Internet selbst zu ermitteln, wie der SWR am Montag in Baden-Baden mitteilte. Doch die Online-Tätersuche ließ am Sonntagabend kurzzeitig den Server zusammenbrechen.


http://www.spiegel.de/kultur/tv/tatort-online-ermittlung-des-moerders-fuehrt-zu-swr-serverabsturz-a-833069.html

Monday 14 May 2012

Über den 11. September schreiben

Mit "Ground Zero Fiction: History, Memory, and Representation in the American 9/11 Novel" hat die Amerikanistin Birgit Däwes ein 500-Seiten-Werk über die amerikanischen Romane zum 11. September vorgelegt. Dafür bekam die Juniorprofessorin den American Studies Network Book Prize 2012.

Mit den Terroranschlägen des 11. September 2001 schien die Welt an einen Wendepunkt gekommen zu sein. Die Bilder von den Flugzeugen, die in die Twin Towers rasten, sind bis heute allgegenwärtig. Für den Schriftsteller Paul Auster begann damit das 21. Jahrhundert und US-Präsident George Bush redete von einem zweiten Pearl Harbor. Manch anderem aber hatte es die Sprache verschlagen. "Viele Schriftsteller meinten damals, man muss darüber schreiben, aber noch nicht jetzt", erzählt Birgit Däwes. "2004 fing es dann langsam an."

http://www.uni-mainz.de/magazin/581_DEU_HTML.php

Sunday 6 May 2012

Orhan Pamuk: 4213 Zigaretten der geliebten Frau

Literaturmuseen gibt es viele, ein Roman-Museum jedoch nur einmal. Der türkische Schriftsteller Orhan Pamuk hat am vergangenen Freitag sein Museum der Unschuld im Istanbuler Stadtteil Beyoglu eröffnet. »Es ist eine bescheidene Sammlung des täglichen Lebens in Istanbul«, sagte der Literaturnobelpreisträger in dem überfüllten dreistöckigen Bau. In dunkelbraunen, altertümlichen Holzvitrinen liegen Tausende von Originalgegenständen und Repliken aus dem Alltag der türkischen Metropole, die Pamuk in seinem Roman Istanbul beschreibt. Sie sind die Requisiten der tragischen Geschichte von Kemal, einem jungen Mann der Oberklasse, und dem Mädchen Füsun, einer verarmten Verwandten. Buch und Ausstellung handeln von dem verzweifelten Festklammern an der Liebe mithilfe von Erinnerungsstücken.

http://www.zeit.de/2012/19/Pamuk-Museum

Thursday 3 May 2012

"Comics sind große Literatur"

Sechs Helden, Millionen Fans: Selten musste ein Film so vielen Ansprüchen gerecht werden wie "Avengers". Im Interview spricht Kevin Feige, Chef der Marvel Studios, über Dreharbeiten im Geheimen, die Macht der Nerds im Netz und den Vergleich von Shakespeare mit Superman.

http://www.spiegel.de/kultur/kino/0,1518,830113,00.html

The 10 best first lines in fiction

Our guide to the greatest opening lines of novels in the English language, from Jane Austen to James Joyce

http://www.guardian.co.uk/culture/gallery/2012/apr/29/ten-best-first-lines-fiction?CMP=twt_gu