Sunday 27 May 2012

Ich ist ein Spiel mit Worten

Felicitas Hoppe, gerade mit dem Büchnerpreis geehrt, hat sich mit "Hoppe" ihre Autobiografie erfunden.

Warum ist Literaturkritik kein ganz steriles Geschäft, vergleichbar etwa der Qualitätsprüfung in der Nahrungsmittelindustrie? Weil man sich so schön aufregen kann. Weil man immer wieder aufstöhnt und es einfach nicht begreifen kann, was die klugen, gebildeten und erfahrenen Literaturkritikerkollegen da wieder an Lobesfloskeln und Preisungsphrasen vom Stapel gelassen haben. Wenn man in der Nahrungsmittelqualitätsprüfungsbranche die Ergebnisse der Kollegen in Zweifel zieht, dann versucht man, ihnen nachzuweisen, dass ihre Geräte veraltet oder ihre empirische Basis zu schmal gewesen ist. In der Literaturkritik hingegen denkt man über die Kollegen sogleich: Was ist denn mit euch los?! So seht ihr aus, dass ihr das in den Himmel lobt! Herrgott, mit euch Oberlangweilern will ich nichts mehr zu tun haben!

http://www.zeit.de/2012/22/L-Hoppe

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